Philosophie

Vielleicht kennen Sie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Der Mann findet einen Verletzten am Straßenrand. Er leistet erste Hilfe und bringt ihn dann in ein Wirtshaus. Dort bittet er den Wirt, den Verletzten zu pflegen. Er gibt dem Wirt einige Münzen für die Kosten der Pflege und verspricht, auch für etwaige Mehrkosten aufzukommen. Dann macht er sich wieder auf den Weg und lässt den Verletzten in den Händen des Wirtes zurück.

Dieses Gleichnis – wenn Sie es nachlesen möchten, finden Sie es (in der Bibel) im Lukas-Evangelium, Kapitel 10 – erzählt gleich in mehrfacher Form von Diakonie und diakonischem Handeln. Es schildert die spontane Diakonie: Da sieht jemand, dass ein anderer Hilfe benötigt, und greift ein. Einfach so, ohne lange nachzudenken. Das Gleichnis beschreibt aber auch eine andere Form der Diakonie – die professionelle Hilfe gegen ein Entgelt.

Die Diakonie hat viele Gesichter, und diakonisches Handeln findet in unzähligen Formen statt. In einer Einrichtung oder durch spontane Hilfe, die ein Mensch überall erfahren kann. In welcher Form auch immer Diakonie geschieht, eines zeichnet sie immer aus: Sie orientiert sich am Menschen. Menschen wenden sich anderen Menschen zu, üben Solidarität und Barmherzigkeit.

Grundlage unseres Handelns ist das christliche Menschenbild. Der Mensch als Geschöpf Gottes hat eine unveräußerliche Würde. Er an sich ist wertvoll, unabhängig von seiner Wirtschafts- oder Schaffenskraft. Wir möchten uns seiner Probleme annehmen und bei ihrer Lösung helfen. Gemeinsam mit ihm.